Thema – Repetition, Variation, Serie: Die drei Begriffe beschreiben einen schöpferischen Prozess, indem eine neue Idee oder Formsprache über eine längere Phase des Experimentierens und über eine Reihe von mehreren Werken erprobt und entfaltet wird. «Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.» Dem altbekannten Satz vom griechischen Philosoph Aristoteles kann in diesem Zusammenhangeine neue Bedeutung zugeschrieben werden: Wiederholungen im Werk oder in einer Werkgruppe einer Künstlerin*/eines Künstlers* oder einer Designerin*/ eines Designers* setzen ein Statement. Im Bereich Design treffen wir heute kaum mehr einzelne Objekte. Es werden Kollektionen entwickelt sowie Prototypen für die, meist industrielle, Massenproduktion. In der zeitgenössischen Kunst entstehen Einzelwerke ebenfalls selten, man begegnet öfters Werkgruppen und Serien, welche eine bestimmte Periode einer Künstlerin* oder eines Künstlers* kennzeichnen.  Mit den vorgegeben drei Stichwörtern «Repetition, Variation und Serie» wird die intensive Auseinandersetzung mit eigenen Themen und Interessen gefördert, sowie die Entdeckung und Erarbeitung von persönlichen Ausdrucksformen ermöglicht. (Lehrpersonen: Yasmin Mattich und Julia Geröcs)



︎Alle

︎Jessica Abderhalden ︎Aaron Bänziger ︎Sharon Benz + Nina Scheiwiller ︎Aaliyah Berner ︎Janik Butz ︎Jennifer Dürlewanger ︎Leonie Eberhard ︎Lara Fässler ︎Ralph Fässler ︎Sina Frischknecht ︎Lara Gabathuler ︎Noel Gadient ︎Remo Graf ︎Tanja Guddelmoni ︎Jael Heina ︎Maximilian Kaspar ︎Lara Kroha ︎Noelle Kunz ︎Justin Labhart ︎Felisha Leutwiler ︎Ciriaco Limongelli ︎Antonia Lusinger ︎Fabian Neff ︎Jade Nerling ︎Beda Noger ︎Nico Pendry ︎Sarah Schäfer ︎Nicolas Schatt ︎Lea Schilter ︎Nadine Schmid ︎Nina Schweizer ︎Lisa Maria Steiger ︎Delia Sutter ︎Julien Thomas ︎Karim Varano ︎Fabian Zähnler ︎Camille Zahner ︎Dominique Zellweger ︎Alexander Ziegler



Jessica Abderhalden – the endless illusions


Heutzutage muss alles schnell gehen, trotzdem ist es wichtig für jede einzelne Sache, die man tut, sich Zeit zu nehmen und den Moment zu schätzen. Einen Blick in eine endlose Welt gibt die Möglichkeit zu bewundern und darin zu versinken. Wenn man in die Unendlichkeit blickt, gibt es kein Ziel und nichts fest Gesetztes, wie unsere Zukunft. Unsere Zukunft ist nicht festgeschrieben, wir bestimmen über unsere Zukunft und durch jede Entscheidung, die wir treffen, können neue Möglichkeiten auftreten. Mit diesem Werk können Menschen sich selbst und die «endless illusions» betrachten, anhand Bilder und eines Spiegelmodells. Ordnen Sie die eigenen Gedanken und beginnen Sie jeden Moment mehr wertzuschätzen und wahrzunehmen.


Aaron Bänziger – System 30 45


Es gibt viele Regale, welche modular sind und welche man beliebig anpassen kann. Es gibt jedoch keines, welches neben der Funktion als Regal auch die eines Beistelltisches erfüllt. Somit wurde ein Prototyp gestaltet und gebaut. Das Design orientiert sich an den «10 Thesen für gutes Design» von Dieter Rams. Es ist aus Fichtenholz aus dem eigenen Wald gebaut, umweltfreundlich und regional. Es hat die Masse 30 x 30 x 45cm. Das ermöglicht diverse Stapelmethoden über mehrere Etagen.


Sharon Benz + Nina Scheiwiller – Geni(t)al


Etwa die Hälfte der gesamten Menschheit hat eine Vulva. Dennoch wird diese omnipräsente Körperzone tabuisiert und oft zu wenig thematisiert. Im Zentrum des Kunstwerkes «Geni(t)al» steht die Auseinandersetzung mit Vulven. Diese Arbeit umfasst 25 Abdrücke von verschiedenen Vulven auf einzelnen Stoffstücken, welche zu einem grossen Ganzen (120 x 120 cm) zusammengefügt wurden. Mit dem Werk wird auf die Diversität und die Individualität des genialen Geschlechtsteils aufmerksam gemacht.


Aaliyah Berner – The Saving Hand


Kunst kann unterschiedliche Gedanken und Emotionen auslösen. Trauer, Euphorie oder einfach nichts. Sie bietet die Möglichkeit, das Innenleben eines Menschen visuell darzustellen und zu verstehen. Doch kennen wir unser Inneres? Der Entstehungsprozess eines Kunstwerkes hat die Fähigkeit, unsere Seele wie ein Spiegelbild zu reflektieren. Im Projekt «The Saving Hand» wurde ein solches Spiegelbild in Form einer Plastik veranschaulicht und eine bleibende emotionale Erfahrung hergestellt.
 

Janik Butz – layered


Szenografie - Unterbewusst nehmen wir sie alle wahr. Produkte, welche auf einem ansprechenden Präsentationstisch platziert werden, wirken hochwertiger als Produkte, welche ohne weiteres auf einem Tisch positioniert sind. Genau dieses Phänomen nahm ich mir als Aufgabe und erstellte eine eigene Szenografie für ein Parfüm. Mit den Charaktereigenschaften des Parfüms im Hintergedanken kreierte ich ein dafür angepasstes Modell in einem CAD Programm und fertigte das Endprodukt aus Holz in der Freizeitwerkstatt Uzwil an.


Jennifer Dürlewanger – Einbahnstrasse


Wir befinden uns in einem sehr kurzlebigen Zeitalter, in dem uns der Leistungsdruck und der Vergleich mit Anderen oft an unsere Grenzen treibt. Es ist nicht immer einfach einen Weg zu finden, sich treu zu bleiben und sich zwischen der realen und der digitalen Welt nicht zu verlieren. Mit einem Blick in die Gedanken von sechs Menschen behandelt das Projekt, mittels einer Fotoserie, die Versöhnung dieser zwei Welten, die Betrachtung des Kontrastes und damit den Versuch, einen gesunden Umgang damit zu finden.


Leonie Eberhard – Impression der Klasse


Das Wichtigste, das man braucht, um ein angenehmes Jahr an der BMS zu haben, ist eine gute Klasse. Wie kann man den Klassenzusammenhalt künstlerisch darstellen? Jede Person soll dabei zur Geltung kommen. Sie soll herausstechen als eigenen Charakter und sich von den anderen klar unterscheiden. Trotzdem aber das Gefühl von einem grossen Ganzen vermitteln, das zusammenhält und eine unterstützende Funktion hat. Diese Aspekte wurden gemeinsam in einem Werk vereint. Sie zeigen wie bunt und unterschiedlich Menschen sein können und dabei doch eine Einheit bilden und miteinander harmonieren. Gemeinsam kommt man ans Ziel.


Lara Fässler – individual


Die Digitalisierung mag einiges vereinfachen, aber sie gibt einem auch das Gefühl vom Verlust der Individualität. Ist es nicht sinnvoller und für die Gesellschaft wichtig, Eigenheiten zuzulassen und Charaktere zu fördern? Das Projekt macht auf die Einzigartigkeit des Individuums aufmerksam. Ganz bewusst als Gegensatz zur kopflastigen Tätigkeit in der digitalen Welt wurde es anhand einer traditionellen Handarbeit aufgezeigt. Mit der Gestaltung von gehäkelten Granny Squares wurden die verschiedenartigen Charakterzüge ausgewählter Personen in einem Top abgebildet. In Anlehnung an das 4-Farbenmodell «DISG» des Psychologen William Marston wurden die Personen mit von ihnen selbst zugeordneten Farbzusammenstellungen dargestellt. Masche um Masche entstand von der Mitte aus einindividuelles Persönlichkeitsmuster. Die «Charakter-Squares» wurden anschliessend zu einemHäkelobjekt zusammengesetzt, um damit die farbenfrohe und diverse Gesellschaft abzubilden.



Ralph Fässler – Repetition


Mein Leben ist geprägt von der Musik aus den 60ern und 70ern. Die rohen Gitarrenklänge, die prägnanten Melodien mit mehrstimmigem Gesang und die vielschichtigen, emotionalen Texte haben mich dazu angespornt, selbst Musik zu schreiben. So wagte ich es, in die Fussstapfen meiner Vorbilder Springsteen, McCartney und Dylan zu treten und einen eigenen Song zu schreiben, welchen ich in Eigenregie produzierte.



Sina Frischknecht – Every Day


Der Kurzfilm „Every Day“ zeigt auf, dass der Alltag eine endlose Wiederholung ist. Auch wenn das Leben Lichtmomente bietet, in denen wir Luft holen können, kommen wir immer wieder zu dieser Wiederholung zurück. Was wäre, wenn sich ein Ausweg anbietet? Die Frage stellt sich, ob man das Gewohnte und Sichere verlassen kann und den Sprung ins Ungewisse wagt.


Lara Gabathuler – Mirroring


Das Projekt «Mirroring» greift mit einer künstlerischen Interpretation das Thema Reflexion auf. Die Basis bildet das projektive Testverfahren der psychologischen Diagnostik und Persönlichkeitspsychologie von Hermann Rorschach. Mit dieser Technik wurden zwei Porträts mit Acryl auf Leinwand erstellt. Das Originalmotiv wird mithilfe der Rorschachtechnik verfremdet und als Abklatsch wiedergegeben. Verstärkt wird die Reflexion mit gezielt eingesetzten Farbtönen aus der Farbtherapie in Grün und Gelb. Die Gemälde lassen durch nicht eindeutig erkennbare Porträts viel Spielraum für Interpretation und bieten den betrachtenden Personen einen Anhaltspunkt für Reflexion.


Noel Gadient – Gebäudeentwurf Villa Rüesch


Mit Bildern von ruhigen Gewässern, raschelnden Bäumen und jungen Bergmolchen: Für etwa zwei Minuten taucht man in eine friedliche, ruhige Welt ein, die fern von dem Alltag scheint. Der Film verbindet das Element Natur mit dem Element Mensch über ein Gedicht des deutschen Autoren Bertolt Brecht: «Vom Schwimmen in Seen und Flüssen.» Welche Gefühle kann die Natur vermitteln? Inwiefern kommuniziert der Mensch seine Gefühle über die Natur? Und wann wird der Mensch eins mit der Natur? Verweile einen Moment und lasse die Seele baumeln.



Remo Graf – 841 Minuten


Durch Carl Walter Liner, einer der prägendsten Künstler aus dem Kanton Appenzell Innerrhoden inspiriert, wurde eine Fotografie gestaltet. Liner malte dutzende Gemälde seiner Aussicht in verschiedenen Jahreszeiten und Wetterverhältnissen. Die Fotografie zeigt die gleichen Berge wie auf Liners Gemälden. 841 Bilder in 14 Stunden in derselben Position, sowie Brennweite ergab einen Zeitraffer mit verschiedenen Lichtverhältnissen. Als Foto zusammengesetzt, sieht man wieder die Bergkulisse, jedoch mit abwechslungsreichen Natureinflüssen. Das finale Plakat wurde in der Grösse A2 in hochwertiger Qualität ausgedruckt. In 841 Minuten passieren auf dieser Welt enorme Dinge. Schöne, zugleich bedenkliche Sachen, welche unterschiedlich sind, sich aber doch immer wiederholen.



Tanja Guddelmoni – Blurred Dependence


Mit dem Projekt «Blurred Dependence» ist eine aus drei Acrylbildern bestehende Serie entstanden. Betrachterinnen und Betrachter sollen dazu bewogen werden, ihren eigenen Konsum von Suchtmitteln zu hinterfragen und zu reflektieren. Mit einem Pixeleffekt, welcher über drei verschiedene Suchtmittel gelegt und malerisch umgesetzt wurde, wird auf den Bildern für ein Rauschen gesorgt. Dadurch fügen sich die Pixelquadrate erst mit zunehmender Distanz im Auge zu einem klaren Bild zusammen. Wie auch bei Suchtmitteln ist die Wahrnehmung ohne Abstand davon getrübt und je weiter man sich von ihnen entfernt, desto mehr wird man sich ihrer Wirkungen bewusst. So zeigt die Bilderserie «Blurred Dependence» optisch die Wirkung von Suchtmitteln auf und regt zum Nachdenken an.


Jael Heina – FEMININ


Was verstehen wir unter Femininität? In diesem Projekt wird dieser abstrakte Begriff visuell dargestellt. Mit analoger Fotografie und Edeldruckverfahren aus dem 19. Jahrhundert bekommt Femininität ein Bild. Sie zeigt sich in ihrer Wildheit, ihrer Schönheit und ihrer Natürlichkeit. Dass Femininität ein weiter Begriff ist, heisst nicht, dass er nicht selbst- verständlich dargestellt werden kann. Selbsterklärende Motive gepaart mit dem Einsatz von gezielten Kompositionen zeigt auf, dass dieser Überbegriff in einer stimmigen Serie zusammengefasst werden kann.


Maximilian Kaspar – Swiffer über deine Stimmbänder!


«Swiffer über deine Stimmbänder!» ist eine 3-teilige Bildserie von verschiedenen Zivilaufständen, welche aktuell auf der Welt einen Einfluss haben. Diese Motive wurden auf grossen Holzspanplatten gesprüht und gezeichnet, mit einer simplen Farbauswahl und Detailgenauigkeit. Hierbei liegt der Fokus darauf die Bewegung zu verbildlichen und nicht die einzelne Person. Diese Bilderserie soll die Wichtigkeit dieser Bewegungen aufzeigen. Ebenfalls soll es auf aktuelle Missstände aufmerksam machen und so die betrachtende Person selbst zur Reflektion bewegen. Eine Hommage an Zivilaufstände, welche sich gegen Repressionen wehren.


Lara Kroha – Zuvielisation


Die Grenzen von Konsum und Kunst verschwimmen jeden Tag etwas mehr. Während kommerzielle Marketing-Strategien künstlerische Ansätze verfolgen, um ihre Produkte zu vermarken, nimmt dieses Projekt einen anderen Weg: durch das Hervorheben der puren Masse an Produkten anstelle der individuellen, meist künstlichen Vorteile soll unser ungesundes Konsumverhalten visualisiert und in Frage gestellt werden. Auf 80 Seiten wird persönlicher Besitz archiviert, nach Gebrauchsverhalten sortiert und stellt schlussendlich die unangenehmste aller Fragen: Brauche ich das wirklich?



Noelle Kunz – Gleich und doch anders

In diesem Projekt «Gleich und doch anders» steht der Mensch im Mittelpunkt. Gerade heute darf Individualität gelebt und gezeigt werden. Wir sind Menschen, alle gleich und doch anders und wir sind alle wunderschön. Passend zum Thema Serie, Repetition und Variation entstand eine Bilderreihe aus sechs verschiedenen Werken, welche für grenzenlose Vielfalt stehen.




Justin Labhart – Every day ist the same. Just different.


Egal wo wir uns auf dieser vielfältigen Welt aufhalten — die Zeit vergeht überall, die Sonne geht immer auf, der Tag geht immer vorbei und die Sonne geht auch immer unter — unsere Tage im Leben wiederholen sich. Täglich. Das Wunderbare an dieser Wiederholung entsteht, wenn wir mit dieser Wiederholung die Umgebung ändern. Dies geschieht nirgends öfter als beim Reisen. In meinem Fotoband wird aufgezeigt, wie wunderschön verschieden Wiederholung sein kann. Der 104-seitige Fotoband ist eine Dokumentation meiner viermonatigen Reise durch die Vereinigten Staaten von Amerika. Wiederholende Uhrzeiten — wechselnde Umgebung.


Felisha Leutwiler – postkArtenschutz


Was haben der Laubfrosch, die Zwerglibelle und der Luchs gemeinsam? Sie gehören zu den 506 in der Schweiz lebenden, bedrohten Tier- und Pflanzenarten, die im Jahre 2022 auf den Roten Listen stehen. Das Projekt „postkArtenschutz“ setzt sich auf künstlerischer Ebene mit dem Schutz lokallebender und bedrohter Tierarten auseinander. Von ersten Skizzen, bis zu fertig gestalteten Postkarten dreht sich bei dieser Arbeit alles um das Aufmerksamkeitserregen dieser Thematik in Form von Postkarten.


Ciriaco Limongelli – Metaphoria


Der Prozess von der Selbstfindung bis zum Identitätsverlust wird in einem ringgebundenem Buch anhand von mehreren Fotoserien und experimenteller Lyrik zur Schau gestellt. Das Produkt vermittelt mithilfe konkreter Poesie und abstrakten fotografischen Inszenierungen den Weg zur Selbstfindung, aber auch den Verlust der eigenen Persönlichkeit samt den damit verbundenen Emotionen. Alliteration, Anaphern sowie ein repetitives Hauptmotiv sorgen für «Wiederholung, Variation und Serie» auf mehrfacher Ebene.


Antonia Lusinger – In Ordnung gebracht.


Wie kann eine Sammlung archiviert werden? Welche Ordnungssysteme sind geeignet?
Auf der Grundlage ausgewählter Ordnungs-Kriterien habe ich einen Teil meiner Visitenkartensammlung in eine Ordnung gebracht und diese visuell als Plakatserie festgehalten. Die Rückseite des Plakates symbolisiert dabei einen weissen Tisch. Der Betrachter/die Betrachterin muss mir vertrauen, dass ich die Anordnung so für richtig halte. Er/Sie kann jedoch ebenso für seine eigene Meinung einstehen und selbst aktiv werden. Die weisse Fläche bietet dem Betrachtenden die Möglichkeit, nach dem genauen Beobachten meiner Umsetzung anschliessend selber nach einer gültigen Ordnung zu suchen.


Fabian Neff – Fraktur


Mit dem Projekt «Fraktur» wurde eine Plakatserie geschaffen, um Betrachterinnen und Betrachtern einen Einblick in die Welt der Röntgentechnologie zu ermöglichen. Die Arbeit «Fraktur» ist eine Bildcollage, welche aus diversen Aufnahmen verschiedener Personen besteht, mit dem Ziel, einen gemeinsamen Körper zu erschaffen. Es wird aufgezeigt, dass Menschen, egal welcher Glaubensgemeinschaft oder Kultur sie angehören, bei der Geburt das gleiche Gerüst von Mutter Natur erhalten. Mit dem Farbspektrum CMYK, das in «Fraktur» hintergründig für den Kontrast sorgt, ist es in der Druckbranche möglich, genau diese Vielfältigkeit darzustellen.


Jade Nerling – Perpetuum Notificare


Ein Ton, eine Aufforderung: schau auf dein Handy. Es könnte ja wichtig sein. Konstant erreichbar zu sein ist mittlerweile ein selbstverständlicher Aspekt des täglichen Lebens. Der Notification-Sound wird zur Allgegenwart, reisst uns aus was auch immer wir tun, kann bei übermässigem Aufkommen schnell zur Reizüberflutung führen. Diese Ubiquität wird von dieser musikalischen Arbeit aufgegriffen und verstärkt – die Benachrichtigung wird zum einzigen, was existiert. Jeder einzelne Klang in diesem Projekt wurde aus demselben iPhone-Benachrichtigungsklang heraus verarbeitet.


Beda Noger – Fahne im Wind


Das Projekt «Fahne im Wind» thematisiert die Aussage, dass man sich nicht mit einer Gruppe, Religion oder einem Land identifizieren muss. Es kritisiert den Patriotismus und sensibilisiert die Menschen im Umgang mit anderen. Durch Vermischen von Elementen diversen Nationalflaggen hinterfragt die Arbeit den Begriff Zugehörigkeit und zeigt diese Botschaft in Form von visueller Sprache.


Nico Pendry – Eau De Toilette


Die Toilette ist ein fester Bestandteil unseres Alltags. Aufgrund unserer Verdauung und des Harndrangs sind wir sogar gezwungen regelmässig eine Toilette aufzusuchen. Ob es nun das eigene Bad, eine Schultoilette oder einfach ein Loch im Boden ist. Jeden Tag findet man sich mehrmals auf der Toilette wieder. Es gibt wohl keinen anderen Ort, der so variationsreich im Alltag vertreten ist. Je nachdem wo sich die Toilette befindet, wird ihr mit einer komplett anderen Erwartungshaltung gegenübergetreten. Sauberkeit ist hier den meisten Menschen wichtiger als alles andere. Doch Toiletten können noch viel mehr sein. Jede hat ihren eigenen Flair. Ich nahm mir als Ziel, die Eigenheiten der Toiletten, welche im Alltag meist untergehen, mit der Gestaltung eines Plakats und einer Fotoserie hervorzuheben.


Sarah Schäfer – fovēre


Dass es immer wärmer wird und wir uns zwangsmäßig irgendwann Sorgen über unsere Zukunft hier auf Erden machen müssen, ist klar. Wie die Farbe unseres Planeten langsam aber sicher in den roten Bereich wechselt und wie die Informationsflut unsere Gesellschaft immer weiter abstumpfen lässt, zeigt dieses Projekt in einer gegliederten Plakatserie auf. Sie halten den Menschen in der westlichen Welt einen Spiegel vor, wie sie mit dem Klimawandel umgehen.


Nicolas Schatt – NIKKI CUTURE


Das Projekt «NIKKI CUTURE» ist eine Bilderserie, welche aus mehreren Aufnahmen einer Drag Queen besteht, mit dem Ziel als Plakat für eine Drag Show zu werben. Betrachter und Betrachterinnen sehen eine Persona die nicht den typischen Merkmalen einer Drag Queen entspricht, sondern männliche wie weibliche Attribute aufzeigt. Dieses Thema zeigt unter anderem die Stereotypisierung der Frau auf. Eine Drag Queen betrachtet ihren Auftritt als gesellschaftspolitisches Statement. Dabei wird der Gesellschaft gezeigt, dass es im heteronormativen Geschlechtersystem auch eine Art drittes Geschlecht gibt.


Lea Schilter – Boulevard of Broken Dreams


Eine Bilderserie inspiriert vom Lied «Boulevard of Broken Dreams» von der Band «Green Day» hat sich in einer kurzen Zeit entwickelt. Sie zeigt den Weg einer einsamen Figur auf, der ihr gut bekannten, «loney road». Die kleinen Malereien spielen mit einigen Elementen aus dem Liedtext. Sie befassen sich mit der Einsamkeit, den unsichtbaren Begleitern und beschreiben einen Weg mit offener Zukunft. Was die Bildergeschichte in einem auslöst, was man darüber denkt und zu was sie einem inspiriert, ist dem Betrachter überlassen.



Nadine Schmid – the art of interaction


Wie viel kann man nehmen, wie viel muss man geben? Dieses Verhältnis sollte im Einklang sein, damit eine erfolgreiche Interaktion stattfindet. Es braucht nicht immer ein genau ausgewogenes Verhältnis von 50/50. Dies lässt sich auf ästhetische Art und Weise anhand eines Modells zeigen. Beide Komponenten haben ihren eigenen technischen Vorgang, um funktionsfähig zu sein. Zwei Kurbeln, vier Richtungen und viele verschiedene Kombinationen, welche zu einer stabilen Interaktion führen. Bewegt sich eine Kurbel in die falsche Richtung, oder überhaupt nicht, so funktioniert auch die Interaktion nicht. Die Betrachtenden können herauszufinden, welches Verhältnis es braucht. Ob allein oder zu zweit, das Ziel ist es, die Ringe ineinander und wieder auseinander fliessen zu lassen, ohne dabei anzustossen. Natürlich gibt es auch hier eine Richtung, die nicht funktioniert, denn manchmal muss man auch im Leben ein paar Schritte zurückgehen und einen anderen Lösungsweg finden.


Nina Schweizer – 100% PET, GLANZ und MEER


Was ist Banalität? Das Buch «100% Pet, GLANZ und MEER» setzt sich mit nur einem Gegenstand auseinander. Der PET-Flasche. Was lässt sich alles aus nur einem Objekt generieren? Dieses Buch behandelt die Plastikflasche auf eine fotografische, illustrative und textliche Weise. Zu zeigen, dass man aus jedem Gegenstand etwas Gestalterisches schaffen kann, ist das Ziel dieses Werkes.


Lisa Maria Steiger – Urin


Der menschliche Urin wird in diesem Projekt «Urin» von einer neuen Perspektive gezeigt. Gelb, weiss oder orange steht er stellvertretend für das «Loslassen» von Dingen im Leben. Mittels der A6 Postkartenserie, wird der Betrachter aufgefordert, über seine aktuelle Lebenssituation nachzudenken und sich die Frage zu stellen: Wo es an der Zeit ist, loszulassen um weiterzukommen.


Delia Sutter – Verkohltes Jetzt


Der Mensch lebt im Jetzt und hat Erinnerungen an Vergangenes. Das Werk «Verkohltes Jetzt» besteht aus drei Bildern mit dem Format 28 × 28 cm, welche aus Epoxidharz und unterschiedlich grossen Kohlestückchen bestehen. Die drei an der Wand präsentierten Bilder sind mit einer Skulptur kombiniert. Dies erzeugt bei dem Gesamtwerk einen spannenden Kontrast. Die Skulptur weist eine Gesamthöhe von 135 cm auf und besteht aus einem angekohlten Holz, welches auf einem dunklen Sockel (20 × 20 × 100 cm) präsentiert wird. Die Abstraktion lässt den Betrachtenden viel Interpretationsfreiheit.


Julien Thomas – reborn: bm-arte-st.gallen


Jährlich konzipieren Berufsmaturitätslernende mit der Ausrichtung Gestaltung und Kunst zahlreiche Projekte. Die Abschlussprojekte werden präsentiert und veröffentlicht. Um die Projekte zu würdigen, wird ein neuer Webauftritt entworfen. Neben der Auseinandersetzung mit der Produktion, steht die Gestaltung des Designs, die Benutzerfreundlichkeit und eine einfach zu bedienende Oberfläche für die Projektverwaltung im Vordergrund. 


Karim Varano – Série de corps et émotions


Das Ziel der Projektarbeit «Série de corps et émotions» war die Transformation des menschlichen Körpers. Dieser soll mittels einer, während des Prozesses entwickelten Sprache, in einer Serie von Selbstbildnissen verewigt werden. Auf der Grundlage anatomischer Studien wurde der menschliche Körper analysiert und die Findung malerischer Ausdrucksmittel gefördert. Die Grundfragestellung der künstlerischen Studie lautet: Drückt die Körperausstrahlung das eigene Wohlbefinden aus? Die Kohärenz zwischen der Gefühlslage und dem dazugehörigen Körper soll hinterfragt werden.


Fabian Zähnler – Reflexions & Light


Es umgibt uns alltäglich, ist uns jedoch oftmals gar nicht bewusst. - Das Licht. - Mit der Geburt kommen wir das erste Mal mit ihm in Kontakt und es wird ab diesem Zeitpunkt essentiell. In enger Relation mit dem Licht steht die Reflexion. Licht, egal ob künstlichen oder natürlichen Ursprungs, trifft auf Oberflächen, wird von diesen absorbiert und reflektiert. Das Projekt befasst sich mit dessen Ästhetik und soll das geheimnisvolle, märchenhafte, aber auch klare, geometrische des Zusammenspiels zwischen Reflexionen und Licht in Form einer Fotoserie künstlerisch darstellen.



Camille Zahner – 10 Monate


In dieser Animation werden äusserliche Veränderungen der letzten 10 Monate aufgezeigt. Anhand der verwendeten illustrierten Details ist es möglich, unterschiedliche Zustände der gezeigten Person wahrzunehmen. Die Animation dauert ca. 1 Minute, der Ablauf der 10 Monate wird sehr schnell dargestellt. Je öfter man das Video anschaut, desto mehr sind kleine Details zu erkennen. Die Animation lässt der persönlichen Interpretation viel Freiraum, man kann dem Gesicht gewisse Emotionen ablesen, dennoch sind keine deutlichen Emotionen dargestellt.


Dominique Zellweger – Medi-Waste


Die künstlerische Umsetzung zeigt eine Diskrepanz zwischen der Verwendung von Medikamenten in Schwellenländern und in der westlichen Welt.  Diese Arbeit verbildlicht die Adhärenz sowie den ambivalenten Gebrauch von Medikamenten in unserer hedonistischen Wohlstandsgesellschaft. Durch das Zusammentragen aller, von der Kundschaft der West Apotheke St. Gallen, zurückgebrachten Medikamente (innerhalb eines Monats) wird das Ausmass der Unmengen an Altmedikamenten, die zudem auch Originalpackungen enthalten, sichtbar. Eine irritierende Ästhetik erwächst aus der Aneinanderreihung von Tabletten, Dragees und Kapseln. Abgerundet wird die Serie, bestehend aus einem Relief und einer Plastik, mit Aktionskunst, die das Verhältnis zwischen verfallenen und noch verwendbaren Rückgabe-Medikamenten präsentiert.


Alexander Ziegler – Amtsschutz


Geschwindigkeit, Adrenalin, Power. All diese Elemente machen die Formula 1 zu solch einem spannenden Thema für mich. Aber nicht nur der Motorsport fasziniert mich, auch die Mode ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Doch wie genau kann ich diese zwei, so unterschiedlichen Themen, miteinander verbinden? Aus diesem Grund habe ich versucht, in meinem Abschlussprojekt diese zwei Themenbereiche zu einem harmonischen Miteinander zu fusionieren und den Rennsport in die Mode zu integrieren.